Infothek für Patienten & Angehörige
Gerade zum Thema Krebs gibt es zahlreiche Informationen – sei es in Buchform, als Podcast oder im Internet. Da wundert es nicht, dass sich Betroffene und Angehörige von dieser Fülle an Informationen häufig überfordert fühlen. Hinzu kommt, dass v.a. im Internet mitunter auch Aussagen und Informationen zu finden sind, die nicht der Wahrheit oder dem Stand der Wissenschaft entsprechen.
Vorsicht vor unseriösen Angeboten!
Einige Webseiten werben – oft mit professionellen Internetauftritten – für Therapien oder Präparate, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen ist. Manche dieser Therapien können sogar gefährlich sein und zu schweren Nebenwirkungen führen!
Wie erkennen Sie verlässliche Informationen?
- Überprüfen Sie das Impressum: Wer steht hinter der Website? Ist der Anbieter seriös und verfolgt er möglicherweise finanzielle Interessen?
- Achten Sie auf wissenschaftliche Quellen: Sind Quellen angegeben und sind diese verlässlich?
- Seien Sie kritisch gegenüber „Wundermitteln“: Krebs kann nicht durch eine spezielle Diät oder ein einzelnes Präparat geheilt werden. Hinter solchen Versprechungen stehen oftmals finanzielle Interessen!
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, ob eine Quelle verlässlich ist, fragen Sie am besten Ihr Behandlungsteam nach dessen Einschätzung.
In unserer Infothek finden Sie eine Auswahl an empfehlenswerten und hilfreichen Informationsquellen zu verschiedensten Aspekten rund um das Thema Krebs.
Klicken Sie auf den Themenbereich, der Sie interessiert, um mehr zu erfahren:
Krebserkrankungen allgemein
Hier finden Sie eine Auswahl an empfehlenswerten Informationsquellen, die ein breites Angebot an Informationen zu verschiedensten Krebserkrankungen und deren Behandlung bieten.

Bildquelle: Pixabay (Adrian)
Hinweise auf weitere, spezifische Angebote haben wir bei den jeweiligen Organisationen angegeben.
- Stiftung Deutsche Krebshilfe
- Informationsmaterialien: Blaue Ratgeber sowie Leitlinien für Patientinnen und Patienten
- Kostenlose, persönliche Beratung über das Infonetz Krebs (telefonisch oder per E-Mail)
- Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums
- Broschüren
- regelmäßige Onlineveranstaltungen
- Kostenlose, persönliche Beratung (telefonisch, per E-Mail oder persönlich in Heidelberg oder Dresden)
- Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft
- Broschüren
- Link zu den jeweiligen Landeskrebsgesellschaften
- Bayerische Krebsgesellschaft
- Vorträge zu diversen Themen (YouTube Kanal)
- Broschüren
- Selbsthilfeangebote
- Kostenlose Krebsberatung (auch online) und Fatigue-Sprechstunde in Bayern
- Onlinekurs „Krebsmedizin“ der virtuellen Hochschule Bayern
- Patientenportal des CCC WERA (Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg)
- Patientenportal des CCC München
Orale Krebstherapie
Neben unserem Team beschäftigt sich auch die Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie e.V. (DGOP) seit vielen Jahren damit, Betroffene mit Krebserkrankungen zu unterstützen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der oralen Krebstherapie.
Wussten Sie schon?
Wenn Sie als Krebspatientin bzw. Krebspatient mit einem oralen Krebsmedikament behandelt werden, haben Sie Anspruch auf eine spezielle Beratung in der Apotheke. Diese „Pharmazeutische Dienstleitung“ wird von Ihrer Krankenkasse übernommen und umfasst:
- Individuelle Beratung zu Ihrem Krebsmedikament
- Schulung zur richtigen Einnahme
- Prüfung Ihrer anderen Medikamente – u.a. auf mögliche Wechselwirkungen
Weiterführende Informationen:
- Initiative Orale Krebstherapie der DGOP
- Übersicht über Apotheken in Ihrer Nähe, die auf orale Krebstherapien spezialisiert sind
- Informationen rund um das Thema orale Krebstherapie
- Bundesverband Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA)
- Ergänzende Informationen zur Pharmazeutischen Dienstleistung „Betreuung bei Einnahme von Krebsmedikamenten“
Komplementärmedizin
Unter Komplementärmedizin versteht man alles, was ergänzend zur klassischen Schulmedizin angewandt wird. Komplementärmedizin kann in vielen Fällen eingesetzt werden, um z.B. Nebenwirkungen einer Krebstherapie zu lindern oder diesen vorzubeugen. Dazu gehören z.B.:
- Pflanzliche Präparate, Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel
- Maßnahmen wie z.B. Akupunktur, Osteopathie oder Yoga

Bildquelle: Pixabay (Seksak Kerdkanno)
Komplementärmedizin kann helfen, aber auch Risiken bergen!
Gerade im Bereich der Komplementärmedizin findet man leider sehr viele unseriöse Angebote im Internet. Nicht alle komplementärmedizinischen Methoden sind sinnvoll und sicher. Einige können sogar unerwünschten Wirkungen haben oder Wechselwirkungen mit Ihrer Krebstherapie auslösen!
Was können Sie tun?
- Lassen Sie sich von Ihrem Behandlungsteam beraten, bevor Sie Komplementärmedizin nutzen
- Prüfen Sie, ob eine Methode für Ihre individuelle Situation geeignet ist
- Achten Sie auf wissenschaftlich geprüfte Informationen
Tipp: Einen guten Überblick über mögliche Komplementärverfahren finden Sie in einem Video der Bayerischen Krebsgesellschaft. Darin werden auch Tipps zu seriösen Quellen gegeben. Oder hören Sie doch einmal in den Podcast des CCC WERA hinein: Komplementärmedizin in der Onkologie – Nutzen und Gefahren?
Bei folgenden Anbietern finden Sie ebenfalls verlässliche Informationen rund um das Thema Komplementärmedizin:
- Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie e.V. (KOKON)
- Informationsportal der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen zum Thema Komplementärmedizin
Ernährung & Sport
Viele Patientinnen und Patienten möchte gerne während oder nach einer Krebserkrankung selbst aktiv etwas tun, um sich besser zu fühlen oder um zu verhindern, dass der Krebs wiederkommt.
Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind hierfür sehr gute Maßnahmen. Beides kann dazu beitragen, dass Sie Ihre Krebsbehandlung besser vertragen und für bestimmte Krebserkrankungen kann dadurch auch das Risiko eines Wiederauftretens gesenkt werden.

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Podcast-Tipps: Wenn Sie mehr über den positiven Einfluss von Ernährung und Sport auf eine Krebserkrankung und deren Behandlung erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen die Podcastfolge „Ernährung bei Krebs“ sowie die Folge „Kleine Schritte, große Wirkung – Bewegung bei Krebs“ des CCC WERA Podcasts.
Vorsicht bei „Krebsdiäten“
Leider kursieren im Internet viele unseriöse Empfehlungen zur Ernährung bei Krebs – zum Beispiel bestimmte Krebsdiäten, die Betroffenen oft mehr schaden als helfen. Auch wenn manche Anbieter etwas anderes behaupten: es gibt keine spezielle Diät, die Krebs heilen kann! Dennoch können Sie durch die richtige Ernährung und Bewegung viel zu einer erfolgreichen Krebsbehandlung beitragen.

Bildquelle: Pixabay (Ivana Tomášková)
Verlässliche Informationen zu den Themen Ernährung und Sport finden Sie hier:
- Eat What You Need e.V. – Allianz für bedarfsgerechte Ernährung bei Krebs
- Ernährungtipps bei häufigen Beschwerden
- Rezepte
- Ernährungstherapeutische Fernbegleitung
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung
- Allgemeine Empfehlungen zu gesunder Ernährung
- Ernährungsberater / -beraterinnen in der Nähe finden
- Hector-Center für Ernährung, Bewegung und Sport (Universitätsklinikum Erlangen)
- Ernährungsberatung und Sportangebote u.a. für Krebserkrankte am CCC Erlangen-EMN
- Regelmäßige Vorträge (inkl. Archiv zum nachträglichen Ansehen): Hector-Lecture
- OnkoAktiv am NCT Heidelberg e.V.
- Sport- und Bewegungsangebote für Krebserkrankte in der Nähe finden
- Informationen und Broschüren zum Thema Sport und Bewegung bei Krebs
Psychoonkologie
Für Betroffene und deren Angehörige ist eine Krebsdiagnose meist ein Schock. Und selbst wenn die Therapie und die Erkrankung „überstanden“ sind, ist Krebs eine Erkrankung, die oft nicht nur körperliche, sondern auch seelische Spuren hinterlässt.
Gut zu wissen:
Krebspatientinnen und Krebspatienten haben Anspruch auf eine psychoonkologische Betreuung, sowohl während als auch nach der Krebsbehandlung. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen.
Podcast-Tipp: Was Psychoonkologie überhaupt ist und warum es so wichtig ist, nicht nur den Tumor zu behandeln, sondern auch den Geist, können Sie in der Podcastfolge „Psychoonkologie“ des CCC WERA Podcast nachhören.

Bildquelle: Pixabay (Adam Tumidajewicz)
Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu suchen!
Falls Sie und/oder Ihre Angehörigen sich überfordert fühlen, oder Sie das Gefühl haben mit Ihren Ängsten und Sorgen allein zu sein, scheuen Sie sich nicht davor, Ihr Behandlungsteam darauf anzusprechen oder sich selbst nach psychoonkologischen Angeboten zu erkundigen.
Hilfreiche Adressen:
- Krebsinformationsdienst: Deutschlandweite Übersicht über Psychotherapie-Praxen
- Alle Landeskrebsgesellschaften bieten Krebsberatungsstellen an. Dort erhalten Sie neben der psychologischen Unterstützung auch Hilfe bei psychosozialen und sozialrechtlichen Fragen (z.B. Krankschreibung, Rente, Rehabilitation, Schwerbehindertenausweis und finanzielle Unterstützung)
- Portal Psycho-Onkologie Online
Neben persönlichen Beratungsangeboten gibt es auch digitale Möglichkeiten, die Sie in Ihrer Krankheitsbewältigung unterstützen können. Die medizinische App Living Well Plus kann Ihnen helfen, Stress und Ängste zu reduzieren und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
- Tägliche Lektionen und Übungen unterstützen Sie dabei die Krankheit besser zu verstehen und Belastungen bewältigen zu können
- In telefonischen Coaching-Einheiten werden Sie zusätzlich von Psychologinnen oder Psychologen begleitet
- Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Nutzung
Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen, mit der eigenen Situation besser zurecht zu kommen. Deutschlandweit gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen, in denen Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen können. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Selbsthilfe.
Selbsthilfe

Bildquelle: Pixabay (Anemone123)
Vielen Patientinnen und Patienten hilft es, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Folgende Links können Ihnen bei der Suche nach einer geeigneten Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe weiterhelfen:
- Haus der Krebs-Selbsthilfe Bundesverband e.V.
- Krebsinformationsdienst: Übersicht über Selbsthilfegruppen
- Über die Landeskrebsgesellschaften erhalten Sie häufig auch Informationen über Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe
Leben mit und nach Krebs
Krebs betrifft viele Lebensbereiche. Hier finden Sie weitere Informationen zu diversen Themen, die während und nach einer Krebserkrankung hilfreich sein können:
- Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
- Deutsche Fatigue Gesellschaft e.V.: Zahlreiche Informationen und Tipps zum Umgang mit Fatigue (Erschöpfung und Müdigkeit bei Krebs)
Infos rund um Haarersatz & Kosmetik
- Bundesverband der Zweithaar-Spezialisten e.V.: Informationen
- Kompetenzzentrum Deutscher Zweithaarprofis: Informationen und Zentrensuche
- DKMS Look good – feel better: kostenlose Kosmetikseminare für erwachsene und jugendliche Krebspatientinnen (online und vor Ort)
Palliativmedizinische Angebote finden
- Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V.
- Deutscher Hospiz- und Palliativverband e.V.
Podcasts
Falls Sie lieber zuhören als lesen, haben wir hier eine Auswahl empfehlenswerter Podcasts zu verschiedenen Themen für Sie zusammengestellt:

Bildquelle: Pixabay (Mauro Segura)
- Familiensache Krebs: Podcast des BRCA-Netzwerks e.V. Hilfe bei familiären Krebserkrankungen
- HAMMerstark: Podcast der Hamm-Kliniken – einer Fachklinikgruppe für onkologische Rehabilitation
- „Jung & Krebs – Wissen für junge Betroffene“: Podcast der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
- „OnkoTalk – der Podcast zum Thema Krebs“: Podcast des CCC München
Podcasts von Betroffenen für Betroffene
- 2 Frauen, 2 Brüste: Zwei Brustkrebs-Bloggerinnen berichten aus Ihrem Alltag während und nach der Therapie
- Männerkrebs – Was tut Mann mit Krebs?
- Podcasts von InfluCancer: „Let´s talk about Krebs, Baby“ und „Krebspfad-Finder“
Podcasts zum Thema Krebsforschung
- Krebsforschung im Gespräch – CCC WERA (Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg)
- In Staffel 1 – Folge 8 gibt es übrigens eine Folge unseres AMBORA-Teams zum Thema Krebstherapie in Tablettenform
- Tatort Krebs – Der Forschungspodcast der Nationalen Dekade gegen Krebs
Apps auf Rezept (DiGAs)
Digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGAs, sind Apps, die Patientinnen und Patienten mit Krebs oder anderen Erkrankungen im Alltag unterstützen können.

Bildquelle: Pixabay (Habitat de lill)
Diese Apps durchlaufen – ähnlich wie Medikamente – einen Zulassungsprozess, in dem unter anderem ihr Nutzen nachgewiesen werden muss. DiGAs können ärztlich auf einem Rezept verordnet werden. Die Kosten übernimmt Ihre Krankenkasse, so dass die Nutzung für Sie kostenfrei ist.
Für Krebserkrankte sind aktuell drei Apps verfügbar:
PINK! Coach
- Für wen? Frauen und Männer mit Brustkrebs
- Was bietet die App? Unterstützt bei einem gesunden Lebensstil, verbessert die Lebensqualität und hilft mit den körperlichen und seelischen Belastungen durch die Erkrankung besser umzugehen
- Nutzungsdauer: 90 Tage
- Weitere Informationen: Webseite PINK!
Untire®
- Für wen? Frauen und Männer mit Brustkrebs
- Was bietet die App? Durch Übungen aus dem Bereich der Psycho-Onkologie (z.B. Entspannungstechniken, achtsamkeitsbasierte Übungen) und Bewegungsübungen soll Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue) während und nach der Brustkrebsbehandlung gemildert werden
- Nutzungsdauer: 90 Tage
- Weitere Informationen: Webseite Untire
Uroletics
- Für wen? Männer mit Prostatakrebs
- Was bietet die App? Durch gezieltes Beckenboden-Training sollen Harninkontinenz und Erektionsprobleme nach einer operativen Entfernung der Prostata gelindert werden
- Anwendungsdauer: Mindestens 3 Wochen vor der Operation und 12 Wochen danach. Die App kann nach einmaliger Verordnung maximal 1 Jahr lang genutzt werden
- Weitere Informationen: Webseite Uroletics
Wie bekomme ich eine DiGA?
Sie können über zwei Wege eine DiGA erhalten:
- Über Ihren Arzt oder Ihre Ärztin: Sie erhalten ein Rezept mit der verordneten App, das sie bei Ihrer Krankenkasse einreichen. Zur Freischaltung erhalten Sie einen Code von Ihrer Krankenkasse
- Über Ihre Krankenkasse: Sie können die App auch selbst bei Ihrer Krankenkasse beantragen. Ihre Krankenkasse prüft Ihren Antrag und stellt Ihnen einen Code zur Freischaltung zur Verfügung
Ich habe kein Smartphone – kann ich trotzdem eine DiGA nutzen?
Auch wenn Sie kein geeignetes Mobiltelefon besitzen, können Sie die Apps auf Rezept nutzen. Alle DiGAs sind auch als Version für den PC (sogenannte Desktop-Version) verfügbar.
Mehr Informationen und eine Liste aller DiGAs – auch für andere Erkrankungen – finden Sie auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).